Rückblick August 2025

Manche Monate laden einfach zum Feiern ein. Bei uns ist es eindeutig der August. In meiner Familie können wir gleich dreimal Geburtstag feiern. Einer der drei Löwen bin ich – und will man den Horoskopen glauben, so bin ich ein typischer Löwe – ah, Pardon, natürlich eine Löwin. Ich gebe zu, vor vielen Jahren empfand ich das alles als absoluten Humbug, aber seit ich das Buch „Der tiefe Brunnen“ von Claus Riemann, einem Astrologen und Tiefenpsychologen, gelesen habe, finde ich das alles sehr spannend. Gekauft habe ich mir das Buch damals übrigens, weil er jedem Sternzeichen ein Märchen zuordnete und das hat mich natürlich neugierig gemacht.

Abgesehen von Geburtstagen fällt in den August auch noch mein Verlobungstag und mein Hochzeitstag. Wenn da nicht genügend Gründe zum Feiern sind, weiß ich auch nicht

Urlaub daheim

Urlaub daheim ist immer so eine Sache. Man arbeitet zwar nicht, aber da die Arbeiten am und im eigenen Haus nie aufhören, muss man gehörig aufpassen, dass man nicht statt Arbeit-Arbeit Haus-Arbeit macht… Dieses Jahr ist es uns, wie ich finde gut gelungen. In dieser einen Woche haben wir drei Wanderungen unternommen, waren einmal in der Therme Bad Windsheim und haben den Dorfflohmarkt in Abtswind besucht. Und natürlich waren wir an meinem Geburtstag schick essen. Apropos Essen: Ich habe die ganz Woche nicht gekocht, sondern wir sind jeden Tag ausgegangen – was ich sehr genossen habe.

Unsere drei Wanderungen führten uns einmal durch den Gramschatzer Wald, auf den Frühmesser-Weg bei Eußenheim und ins Hafenlohrtal in die Nähe von Rothenfels. Schön waren unsere Wanderungen, wenn auch durch die Hitze und die damit verbundenen Wassereinlagerungen (mein Herzfehler lässt grüßen) ziemlich anstrengend. So ist es nicht verwunderlich, dass ich zwei Tage zum Erholen, faul auf meiner Couch bzw. auf der Liege im Garten, gebraucht habe.

Wegbilder…. Eine meiner Leidenschaften beim Fotografieren. Kaum eine Wanderung vergeht, ohne dass ich ein Wegbild aufgenommen habe.

Reich beschenkt

Was ist das schönste Geschenk für eine Erzählerin? Wertschätzung natürlich! Und diese Wertschätzung kann sich auf verschiedene Arten zeigen:

Da ist zum einen natürlich die Gage, die man für seinen Auftritt erhält. Das Wissen des Auftraggebers, dass die Stunde Auftritt natürlich lange nicht alles ist, was die Erzählende leistet, sondern ihm ist bewusst, dass sich eine oft lange Vorbereitungszeit vorausgeht. Als Wertschätzung empfinde ich es entsprechend, wenn ich dann keine hochgezogenen Augenbrauen, Kommentare wie „Das ist aber ein märchenhafter Stundenlohn“ ernte, nicht versucht wird um den Preis zu feilschen, sondern meine Gage ohne „Drückedisskussion“ zahlt.

Wertschätzung ist für mich aber viel mehr. Es ist das Mitgehen meiner Zuhörer in meinen Märchen und die vielen, lieben Worte, die ich so oft am Ende meiner Erzählstunden hören darf. Dabei geht mir das Herz auf und ich weiß, warum ich meinen Beruf so sehr liebe.

Eine besondere Wertschätzung ist es für mich auch, wenn ich alte Märchenbücher geschenkt bekomme. Solche Bücher sind für mich wie ein Schatz aus alten Zeiten. Mit so einem Schatz wurde ich nach einem Auftritt auf dem Schwanberg reich beschenkt. Ich freue mich schon sehr darauf, alle Märchen zu lesen und einige zum Lernen auszuwählen.

Ein Wochenende in Pappenheim

Jedes Jahr trifft sich die MÄRCHENERZÄHLEREI für ein Wochenende in Pappenheim im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Pappenheim, um dort miteinander zu besprechen, was gerade ansteht, sich auszutauschen, miteinander kreativ zu werden, der eine vom anderen zu lernen, einander zu erzählen und natürlich miteinander zu lachen und vergnügt zu sein.

Dieses Mal reisten sieben Frauen unserer Gruppe am letzten Samstag im August pünktlich um elf Uhr an. Ich selbst brauchte für meine Anfahrt etwas länger… Eine herzlich schlecht ausgeschilderte Umleitung – die B13 ist über eine weite Strecke einseitig gesperrt – führte zu mehreren ungeplanten Runden und ließ mich halb verzweifeln. Glücklicherweise fand ich irgendwann das Schild zur Autobahn und habe es so doch noch rechtzeitig zum Mittagessen geschafft.

Der Blick aus meinem Zimmer. Man merkt, der Herbst will Einzug halten.

Neben der Organisation vom Märchenfest der Altstadtfreunde im Museum Kühnertsgasse 18/20/22 vom 11./12 Oktober 2025 und der Terminplanung für Märchen im Turm 2026 widmeten wir uns der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, Märchenstunden für Kinder oder Erwachsene aufzulockern. Noch einmal rauchten unsere Köpfe, als wir uns zum Thema Jahreszeit Sommer austauschten. Im Vorfeld hatte ich einen kurzen Fragebogen erstellt, analog denen zu den drei anderen Jahreszeiten. Damit ist unser Jahreszyklus jetzt fertig und jede kann auf einen wahren Schatz aus Märchen, kreativen Anregungen, Ritualen und mehr zurückgreifen.

Unter der Anleitung von Hella Rissmann gestalteten wir Filzzwerge, die mit Schafwolle ausgestopft worden sind. Zwei Größen standen zur Verfügung. Ich entschied mich für die größere und stellte fest, kleiner hätte ich sie mit meinen Händen gar nicht hinbekommen. Hier stelle ich eindeutig fest, dass ich zu wenig bastle und mir eindeutig die Übung fehlt. Die Anleitung für das Zwerglein habe ich mit nach Hause genommen und werde sie, in einer größeren Version, noch einmal machen.

Die Weidenkirche in Pappenheim

Immer wenn wir in Pappenheim sind, besuchen wir die Weidenkirche. Es ist eine 30 Meter lange Kirche und besteht vor allem aus Weidenbüscheln, die in die Erde gesteckt wurden. Stabilität erhält die Weidenkirche durch ein Gerüst aus Metallrohren, die den meterlangen Weidenruten als Rankhilfe dienen. In ihrem Inneren haben etwa 150 Personen Platz. Stühle laden zum Innehalten und zum Gebet ein.
Ja und für uns Märchenerzählerinnen lädt sie natürlich auch zum Erzählen an diesem wunderschönen Ort ein. Wer gut zu Fuß war, lief zur Kirche, die anderen fuhren mit dem Auto und dort erzählten wir einander Märchen.

Als wir uns am Sonntagmittag wieder trennten war klar: Pappenheim, wir kommen wieder.

Was sonst noch los war

  • Kurztrip zu unserem Hochzeitstag nach Fulda
  • Besuch in Steinau an der Straße, wo die Brüder Grimm ihre Kindheit und Jugend verbracht haben
  • Erzählen im Märchengarten: Erntezeit

Ausblick auf den September 2025

  • Treffen der MÄRCHENERZÄHLEREI
  • Stadtverführungen Nürnberg
  • Mein Magazin Abenteuer mit Stefanie Schmid beginnt