Wenn das Leben stillsteht – und es doch weitergehen muss

Rückblick von Februar bis September 2024

Ein geliebtes Familienmitglied zu verlieren ist schlimm und dem Herzen ist es dabei völlig egal, ob es nun zwei oder vier Beine hat. Im März mussten wir unsere geliebte Pinschessin Luna gehen lassen und seither ist nichts mehr wie es war. Auch mein Monatsrückblick blieb seither auf der Strecke. Jetzt, mehr als sechs Monate später, schaffe ich es endlich mich aufzuraffen.

Damit der Rückblick, der diesmal sieben Monate umfasst, nicht zu lange wird, habe ich für jedes Monat nur ein einziges Ereignis herausgegriffen.

Viel Spaß beim Lesen

Ein Besuch im Märchenmuseum Bad Oeynhausen

Schon vor einiger Zeit stolperte ich bei einer Recherche im Internet über das Märchenmuseum. Nur, Bad Oeynhausen liegt von mir aus alles andere als ums Eck. Darüber hinaus ist es mit öffentlichen Verkehrsmitteln alles andere als leicht zu erreichen – sprich an einem Tag Hinfahren – Ansehen – Zurückfahren ist nicht. Als die Einladung zum Märchenseminar nach Puls in den Märchenhof Rosenrot kam, machte es plötzlich klick: Warum das nicht verbinden? Wenn ich zwei Tage eher fahre und einen kleinen Umweg in Kauf nehme, dann kann ich das Märchenmuseum besuchen.

Besonders freute es mich, dass ich es gerade noch schaffte, die Sonderausstellung „Forgotten Creatures“ im Obergeschoss zu besuchen. Die Dauerausstellung im Museum befindet sich im Erdgeschoss. Beeindruckend fand ich die liebevoll gestalteten Dioramen mit Märchenmotiven der Brüder Grimm, aber auch die Ausarbeitungen/Gedanken zu einzelnen Märchenmotiven wie z.B. dem Wald oder Hilfreiche Tiere. Im ersten Stock konnte man verschiedene Sagengestalten entdecken, die in liebevoller Handarbeit hergestellt waren. Tafeln informierten über Hintergründe, Sagen und Vorkommen der jeweiligen Figur.

Mein Fazit: Das Märchenmuseum ist definitiv einen Besuch wert, dennoch möchte ich einschränken, wenn man in der Gegend ist. Obwohl ich alles durchgelesen habe, war ich in eineinhalb Stunden wieder draußen.

Ein Drache auf dem Balkon des Märchenmuseums in Bad Oeynhausen

Für immer gegangen

Alles begann am 6. März. Ich kam vom Vorbereitungstreffen für das 15.jährige Jubiläum von Märchen im Turm zurück, als mein Mann mir erzählte, Luna hätte nichts gefressen. Also versuchte ich mein Glück, aber meine sonst so verfressene Deutsche Pinscher Hündin wendete den Kopf ab, sie nahm das Nassfutter nicht. Also versuchte ich es mit Trockenfutter und siehe da, sie fraß mir aus der Hand. Eigentlich recht ungewöhnlich, wenn, ja wenn sie nicht gerade läufisch gewesen wäre… Da hat sie sich solche Sperenzchen schon hin und wieder erlaubt. Doch es ging auch die nächsten zwei Tage so weiter. Jetzt kam es mir doch arg seltsam vor und als sie sogar ihr geliebtes Leberwursttoastbrot verweigerte, ging ich zwei Tage später zum Arzt. Jetzt begann die Odyssee, angefangen mit der Gebärmutterentfernung, weil diese verändert war, über eine vermutete Hirnhautentzündung bis hin zu Lähmungserscheinungen. In der Spezialklinik in Gießen fiel sie ins Koma und musste beatmet werden. Dort fand man nach einer Woche die wahre Ursache: Eine Endokarditis, die schon so weit fortgeschritten war, dass uns nichts mehr anderes übrig blieb, als unsere geliebte Pinschessin mit nicht einmal fünf Jahren zur Regenbogenbrücke zu begleiten.

Selbst jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, rollen die Tränen noch über mein Gesicht, wenn ich diese Zeilen schreibe. Sie fehlt uns so sehr, unser geliebtes Stinktier. Vieles, was vorher mit Leichtigkeit von der Hand ging, fällt mir seither schwer. Das Leben geht weiter, doch die Trauer und die Liebe bleibt. In unserem Herzen wird sie für immer sein. Ich wollte mit ihr alt werden, doch das Schicksal hat anders entschieden.

Veränderung

Nichts ist so beständig wie die Veränderung, heißt es – und – Wir müssen sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv?

Bereits im Dezember vergangenen Jahres stolperte ich auf Instagram über Laya Commenda. Ihr Ansatz der positiven Veränderung des eigenen Lebens mit Hilfe von Deep Journaling, Embodyment und mehr sprach mich sehr an. Daher entschied ich mich im April ihre Mindset Metamorphosis mitzumachen. Sechs Monate lang tauchten wir in unser eigenes Inneres ein und veränderten Stück für Stück unseren Blick auf uns, unsere Wünsche und Visionen. Stück für Stück holten wir aus unserem eigenen Inneren Antworten hervor, die sich absolut stimmig anfühlten. Damals ahnte ich noch nicht, dass ich im September noch einen Schritt weiter gehen würde: Die Ausbildung zur Mindset Metamorphosis Mentorin und Deep Journaling Instructori. Meine Idee ist es Deep Journaling mit der Weisheit der Märchen zu verbinden und bin schon sehr gespannt, was sich alles entwickeln mag.

Casteller Schlossparktage

Immer von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag finden in Castell die Schlossparktage statt. Wie bereits 2022 durfte ich im Rahmen des Kinderprogrammes mit frei und lebendig erzählten Märchen meine Zuhörer ins Land der Fantasie entführen.

Daneben blieb genügend Zeit, durch den Schlosspark zu schlender, an den Ständen zu stoppen und so manch‘ nettes Gespräch zu führen. Besonders bewundert habe ich die teils riesigen Holzskulpturen von Driftwood Art aus Ochsenfurt. Schade nur, dass ich in meinem Garten dafür keinen Platz habe…

Ein besonderes Geschenk

Was schenkt man seiner Mutter, mal abesehen von Kleidung und Fresskorb? Einen Ausflug ins Theater! Das war zumindest meine Idee, doch irgendwie fand ich nie das richtige und so verging Jahr um Jahr, bis mir irgendwann im Frühling Werbung für die Freilichtbühne Röttingen in die Hände fiel. Dort wurde in diesem Jahr ein Musical aufgeführt, das in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts mit der unvergessenen Lilo Pulver als Musikfilm die Herzen der Menschen eroberte: Kohlhiesels Töchter. Meine Mutter, das wusste ich, liebte diesen Film. Also besorgte ich drei Karten und mein Mann und ich entführten meine Mutter nach Röttingen in den historischen Innenhof der Burg Brattenstein.
Die Auswahl des Stückes war ein Volltreffer! Was haben wir gelacht. Es war ein rundherum gelungener Abend und ich bin mir sicher: Auch 2025 werden wir der Burg Brattenstein einen Besuch abstatten.

Auf nach Pappenheim

Einmal im Jahr verreisen die Mitglieder der MÄRCHENERZÄHLEREI für zwei Tage miteinander, um gemeinsam zu planen. Diesmal stand das Treffen unter keinem günstigen Stern. Nein, nicht weil wir uns zerstritten hätten, sondern weil Krankheit, Unfälle und andere Unwägbarkeiten über unsere Gruppe hereinbrachen. Schlussendlich fuhren wir dann nur zu fünft, wobei uns eine Kollegin bereits am ersten Abend wieder verließ. Trotzdem war es ein erfolgreiches Wochenende, an dem wir viele der anstehenden Themen klären konnten. Wir  haben viel gelacht, miteinander Geschichten erfunden und tauschten uns über die Jahreszeit „Herbst“ aus. Gerade letzteres gefiel uns so gut, dass wir diesen Austausch im Oktober wiederholen werden, dann wird es um den Winter gehen.

Burg Pappenheim

Ab in die Sonne

August ist Ferienzeit im Bundesland Bayern und auch wir machten uns auf in den Urlaub. Dieses Jahr zog es uns in den Süden, nach Kroatien, genauer gesagt nach Istrien, dorthin wo Kroatien, Slowenien und Italien gar nicht weit auseinander liegen. Wir hatten ein wunderschönes Ferienhaus mit eigenem Pool gebucht. Leider musste ich feststellen, dass mein Körper definitiv nicht mehr für heiße Länder gemacht ist. Meine Beine waren ständig angeschwollen und ich will lieber nicht wissen, wie viel Wasser ich eingelagert hatte. Entsprechend war es für mich nicht möglich zu wandern, etwas, das ich für mein Leben gerne tue.

Mein absolutes Ausflugshighlight war das Nesactium, eine archäologische Ausgrabungsstätte. Dort gab es die Überreste dreier christlicher Basiliken über einer Römischen Anlage, die wiederum auf den Resten einer vorrömischen Siedlung errichtet war. Ich gestehe, ich könnte mich stundenlang an solchen Stätten aufhalten. Habe ich schon einmal erwähnt, dass ich gerne Ur- und Frühgeschichte studiert hätte?

Eingang zum Nesactium

Alle Jahre wieder

Ganze sieben Mal durfte ich in diesem Jahr bei den Stadtverführungen erzählen. Das diesjährige Motto lautete Schätze – geradezu prädestiniert für Märchen. Am Freitag Abend nahmen Bettina von Hanffstengel und ich unsere Gäste mit zu einem Gruselspaziergang am Wöhrder See. Am Samstagabend erzählte ich mit Bettina von Hanffstengel und Zorica Otto im Spittlertorzwinger, dort, wo Märchen-im-Turm einmal im Monat einen Märchenabend ausrichtet. Am letzten Tag der Stadtverführungen durften wir dann wieder einmal im Vestnertorturm erzählen, wo wir bis 2018 regelmäßig zum Märchenabend eigeladen haben. Ein herzliches Dankeschön dafür an den DAV, Sektion Nürnberg.

Es waren wieder wunderschöne Stadtverführungen. Ich bin gespannt auf das Thema für 2025 und freue mich jetzt schon wieder darüber, mit dabei zu sein.

Türmchen der Stadtverführungen 2024

Ausblick Oktober

  • Sechs märchenhafte Veranstaltungen stehen im Oktober in meinem Kalender. Ich freue mich auf jede einzelne davon
  • Mit meinen Erzählkolleginnen treffe ich mich zum Austausch über die Jahreszeit Winter
  • Meine Jahresplanung für 2025 steht an. Apropos Jahresplanung: Im Oktober 2025 bin ich 15 Jahre freiberufliche Märchenerzählerin. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?

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