Endlich Urlaub! Wie habe ich darauf hingefiebert. Ich liebe es allein wegzufahren und Zeit mit mir zu verbringen. Beim allein sein, am Besten in der Natur draußen, lade ich am schnellsten meine Batterien wieder auf. Diesmal führte mich mein Weg auf die Insel Rügen. Zwei Wochen durfte ich die Insel erkunden. Außerdem habe mich an der Blogparade „Was kannst du“ von Sara Menzel-Berger und Anja Rödel beteiligt und an der Blog-Challenge #BlogYourPurpose von Judith Peters teilgenommen.
Rügen ich komme
Hätte ich eine Löffelliste, könnte ich jetzt einen Punkt abhaken. Schon immer wollte ich einmal nach Rügen fahren. Am 8. Mai setzte ich es endlich in die Tat um und machte mich allein mit der Bahn auf den Weg. Meine Ferienwohnung lag direkt an einem kleinen See mitten in Bergen, der Hauptstadt der Insel. Von dort aus kommt man bestimmt mit Bus und Bahn problemlos an alle Ecken der Insel. Naja, problemlos vielleicht nicht, aber mit etwas Vorausplanung durchaus machbar.
Gleich der erste Ausflug führte mich nach Putbus, denn dort fährt der „Rasende Roland“, eine Dampfeisenbahn, ab. Ich war zeitig am Morgen da, so dass ich mir aussuchen konnte, wo ich sitzen wollte. Und wo kann man so eine Fahrt am besten genießen? Natürlich im Freien, wenn der Wind einem so richtig um die Ohren weht und man auch ein bisschen was vom Dampf hat 😉 Und ja, ich habe es sehr genossen! In Göhren angekommen war ich dann das erste Mal am Strand spazieren, bevor ich mich auf die Suche nach dem Hügelgrab „Speckbusch“ machte und mitten in der Stadt auf ein Reh traf, das genüsslich äste. Anschließend ging es mit dem „Rasenden Roland“ wieder zurück.
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu einem der absoluten Highlights auf der Insel: Dem Kap Arkona. Leider war es mir nicht vergönnt, die slawische Jaromarsburg zu besichtigen. Die Tempelburg Arkona, wie sie auch genannt wird, ist leider gesperrt. So wie es aussieht auch schon länger und ich fürchte für immer. Durch den fortschreitenden Abbruch der Küste bricht auch mehr und mehr der Anlage ab und wird früher oder später im Meer landen. Aktuell werden dort archäologische Untersuchungen durchgeführt, so steht es zumindest auf der Tafel geschrieben. Nichts desto trotz war Kap Arkona einen Ausflug wert. Ich wanderte zum nördlichsten Punkt der Insel und bewunderte die Aussicht. Anschließend besuchte ich das urige Fischerörtchen Vitt, dessen Häuser alle noch mit Reet gedeckt sind. Von dort ging ich weiter nach Putgarten, wo ich mir ein Abendessen gönnte, ehe der letzte Bus mich zurück nach Bergen brachte.
Ein weiteres Highlight war die Wanderung von Sassnitz aus über Buddenhagen und Werder zu den berühmten Wissower Klinken, den weißen Kreidefelsen am Meer, die durch wiederholte Abbrüche ihr Aussehen immer wieder verändern. Einige Tage später bin ich noch einmal in die Gegend gefahren. Diesmal bin ich vom Nationalparkzentrum Königsstuhl über den Viktoria Blick bis nach Hagen gewandert. Dabei habe ich die Reste der Herthaburg, den Herthasee und das Pfenniggrab, ein Großsteingrab, gesehen.
Ich liebe Überbleibsel alter Kulturen. Vor vielen Jahren war ich mit meinem Mann auf Menorca und als wir meinem Vater unsere Bilder zeigten, meinte der: „Habt ihr außer alten Steinen eigentlich noch etwas anderes fotografiert?“ Naja, nicht sonderlich viel, würde ich meinen. Logisch, dass ich mich auch auf Rügen auf die Suche der Hünengräber gemacht habe. Bei meiner Tour in Lancken Granitz wurde ich fündig. Anders wie an anderen Stellen der Insel waren diese Großsteingräber gut ausgeschildert.
Überhaupt bin ich viel gewandert, mein Fitnesstracker sagt mir, ich bin sage und schreibe in den zwei Wochen 166.692 Schritte gegangen bzw. habe 113,2 km zurückgelegt. Das kann sich doch wirklich sehen lassen! Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich eine PH samt Eisenmenger habe und vier Tage aus verschiedenen Gründen in der Ferienwohnung zugebracht habe. Gleichzeitig hätte es noch so viel zu sehen gegeben. Damit ist klar: Rügen, ich komme wieder!
Was kann ich und was will ich bewirken?
Seit dem Blogkurs #rapidblogflow von Judith Peters schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig Blogartikel. Die Fragen „Was soll ich erzählen, was interessiert meine Leserschaft wirklich?“ und „Was sollte ich womöglich für mich behalten, damit der Zauber nicht verfliegt?“ beschäftigen mich immer wieder. Außerdem bin ich ein Mensch, der hin und wieder einen konkreten Anlass braucht, sich über manche Dinge Gedanken zu machen und diese mit der Welt zu teilen. Daher freue ich mich, wenn ich über für mich passende Blogparaden oder Blog-Challengens stolpere, so wie jetzt im Mai.
Was kann ich? Welche Fähigkeiten bringe ich mit? Was macht mir Spaß? Das sind die Fragen, die ich in meinem Blogbeitrag zu #waskannstdu beantwortet habe. Im ersten Moment dachte ich: „Kann man sowas überhaupt öffentlich schreiben?“ Ihr wisst schon, Eigenlob stinkt. Gleichzeitig bringt es nichts, unser Licht unter den Scheffel zu stellen. Von daher war es schon eine kleine Herausforderung an dieser Blogparade teilzunehmen. Für mich war diese Frage eine spannende Reise zu meinen eigenen Fähigkeiten, ja eine Reise zu mir selbst. Dabei habe ich mich nicht nur auf das Märchen erzählen und alles was dazu gehört beschränkt, sondern auch andere Bereiche beleuchtet. In meinem Blogbeitrag „Ein Hoch auf mich“ berichte ich nicht nur über mein Können rund um die Märchenarbeit, sondern auch von meinem Organisationstalent, meiner Kreativität, meiner Leidenschaft fürs Backen und Kochen und der Notwendigkeit für mich, Zeit mit mir allein zu verbringen.
Vielleicht regt Dich der Beitrag ja dazu an, dir selbst einmal die Frage zu stellen: Was kannst Du? Es trägt viel zum eigenen Selbstwertgefühl bei, wenn man sich klar macht, was man alles kann.
Bei der Blog-Challenge #BlogYourPurpose ging die Frage noch tiefer: Was ist Deine Bestimmung? Was willst Du in der Welt bewirken? Diesmal habe ich mich mit meinem Beitrag auf die Märchenarbeit konzentriert. Was treibt mich an? Warum erzähle ich Märchen? Was bezwecke ich mit Workshops oder Kursen? Kurz zusammengefasst könnte man sagen, ich erzähle Märchen, weil es mir mit einem märchenhaften Nachnamen schon in die Wiege gelegt wurde; weil ich die mündliche Erzähltradition lebendig halten möchte; weil ich meine Zuhörer erfreuen und sie mitnehmen will ins Land der eigenen inneren Bilder; weil ich die Weisheiten der Märchen gerne weitergeben und für andere zugänglich machen möchte. Ausführlich könnt Ihr das alles in meinem Blogbeitrag „Was ich als Märchenerzählerin bewirken will“ nachlesen.