Rückblick Januar 2023

Das neue Jahr begrüßen

Zugegeben, ich mag Feuerwerk. Mir gefallen die bunten Lichter am Nachthimmel, die explodierenden Farben – und ich gestehe auch, früher eine Handvoll Raketen in die Nacht geschossen oder ein oder zwei Batterien abgefeuert zu haben. Man begrüßt lautstark und mit bunten Lichtern das neue Jahr. Dafür habe ich durchaus Verständnis, es ist schließlich Brauch und an Brauchtumspflege ist erstmal nichts Schlimmes.

Mit Feuerwerk das neue Jahr begrüßen

Wo mein Verständnis allerdings aufhört ist, wenn das Neujahrsbegrüßen nicht zu dem Zeitpunkt stattfindet, wo es hingehört: Nämlich zwischen 0:00 – 0:15 Uhr am ersten Januar, mit Kulanz von fünfzehn Minuten in beide Richtungen. Dann allerdings sollte gut sein. Für Knallen vom 29. Dezember bis zum 3. Januar habe ich keinerlei Verständnis. Das hat auch nichts mehr mit Tradition zu tun.

Für die Tiere war es dieses Jahr besonders schlimm. Meine Luna, ein Deutscher Pinscher, würde ein Böllerverbot sofort unterschreiben. Für sie war diese Zeit die Hölle und das eben nicht nur rund um Mitternacht an Neujahr sondern tagelang. Meine Pinschessin saß mit vor Panik klopfendem Herzen neben uns und war kaum zu beruhigen. Ehrlich gesagt möchte ich gar nicht darüber nachdenken wie es den Tieren geht um die sich in dieser Nacht niemand kümmert. Besonders denke ich da an all jene, die in Tierheimen sitzen und darauf warten, dass sie jemand lieb hat und ihnen ein neues Zuhause schenkt. Aber auch für all die Wildtiere muss die Knallerei – zumal so lange und so intensiv – die reinste Hölle sein.

Was mich aber abseits von der Frage nach der Auswirkung auf unsere Tierwelt beschäftigt ist die Frage nach den Kosten für die Knallerei. Es verwundert mich zutiefst, dass die Deutschen einerseits jammern dass alles so teuer geworden ist (was ja auch stimmt), dann aber andererseits für rund 120 Millionen Euro Böller, Raketen, Batterien und so weiter für etwas so unnötiges wie Feuerwerk ausgeben. Für mich passt das nicht zusammen und es macht mich nachdenklich. Wieviel Gutes könnte man mit diesem Geld tun? Wie vielen Bedürftigen helfen?

Feuerwerk gehört zum Jahreswechsel dazu, gar keine Frage, doch über die Masse des verpufften Geldes in Zeiten, in denen alles teurer wird und so manch einer nicht weiß, wie er sein Leben bezahlen und seine Wohnung beheizen soll, wäre es an der Zeit sich Gedanken zu machen, ob es nicht einen anderen Weg gäbe. Mir gefällt zum Beispiel die Idee, dass es statt vieler privater Raketen und Batterien nur noch ein Feuerwerk in der Gemeinde gibt, das von einem Profi abgebrannt wird. Wir alle könnten uns an den bunten Lichtern am Himmel erfreuen und dabei auf das neue Jahr anstoßen. Das Problem mit dem tagelangen Geknalle wäre vom Tisch, die Tiere hätten für eine weit kürzere Zeit Stress und günstiger wäre es vermutlich auch.

Vom Glück des Loslassens

Das einzig Beständige ist die Veränderung, so hat ein kluger Kopf einmal gesagt – und wenn wir in die Welt schauen, dann müssen wir zugeben: Recht hat er! Nichts bleibt wie es ist. Dennoch ist es gar nicht so einfach Dinge, Situationen, Ämter oder auch Menschen loszulassen, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Wir klammern uns gern an das was ist – ich mache da keine Ausnahme.

Man muss loslassen um die Hände frei zu haben.

Vielleicht habt Ihr diesen oder einen ähnlichen Satz schon gehört: Das Leben bringt dir die gleiche Art von Situation so lange, bis du die Lektion gelernt hast. Wenn ich zurückblicke, so muss ich feststellen, dass da etwas Wahres dran ist.

Die Endlosschleife, die ich immer wieder erlebt habe, ist folgende: Ich mache etwas – für mich, für andere, für eine Gruppe oder einen Verein – und jemand passt das nicht. Es passt der Person nicht deshalb nicht, weil ich es schlecht oder halbherzig mache, sondern weil ich es gut mache, weil man mich lobt, um Rat oder Hilfe anfragt. Meist kommt es dann wegen einer Kleinigkeit zum Eklat. Zunächst werde ich leicht attackiert, dann immer heftiger bis es schließlich zum großen Knall kommt. Jedes Mal versuche ich zu reden und zu erklären und jedes Mal wird es dadurch nicht besser, sondern schlimmer.

Das Muster kenne ich schon seit einer ganzen Weile, doch ein Muster kennen, heißt nicht es auch lösen zu können, selbst wenn man die Lösung kennt. In meinem Fall wäre die Lösung schlicht das Loslassen der ganzen Situation, das mich Zurückziehen aus dem Umfeld. Man kann die Leute nicht ändern und ihr Verhalten erst recht nicht, aber man hat die Möglichkeit selbst anders zu reagieren, bildlich gesprochen den Sand von den Schuhen schütteln, sich umdrehen und gehen. Aber etwas hielt mich immer zurück. Da war natürlich einmal die Empörung: Was fällt der/dem ein, mich so anzugehen? Da waren die Menschen in Gruppen und Vereinen, die ich ja im Stich lasse, wenn ich einfach gehe. Außerdem wer ist nicht gern wichtig oder wird nicht gern gelobt? So ein paar Egostreicheleinheiten tun uns ja doch ganz gut. Tue ich der Person womöglich unrecht, wenn ich mich von ihr abwende und mich nur noch um mich kümmere? Letztendlich habe ich aber festgestellt, das verbleiben in einer solchen Situation kostet eine Unmenge an Kraft und führt – über kurz oder lang – nur zum großen Krach, nur zum großen Bruch. Es ist also sowohl Selbstfürsorge als letztendlich auch Fürsorge dem oder der anderen gegenüber, sich aus einer solchen Situation zurückzuziehen.

Gleich Anfang Januar war es dann mal wieder soweit, erneut ploppte das Muster auf. Vorangegangen war ein (geklärtes!?) Missverständnis im Juli vergangenen Jahres sowie eine Situation wo ein unbeteiligter Dritter mich um Hilfe bat, anstatt die ebenfalls anwesende andere Person. In der nächsten Sitzung wurde ich dann aufs schärfste attackiert. Diesmal habe ich nicht gleich reagiert, sondern es zunächst so stehen gelassen. Das lag auch daran, dass ich keine weiteren Unbeteiligten hineinziehen wollte. Daheim ließ ich alles nochmal Revue passieren und stellte fest, da ist es ja wieder, mein liebes Muster. Sofort war mir klar, dass ich hier reden und reden und reden kann, die Situation klären, bis beim nächsten Mal das ganze wieder hochploppt, heftiger als diesmal. Ich atmete einmal tief durch und traf eine Entscheidung: Diesmal verlasse ich die Situation – zum Wohle aller Beteiligten. Eine Nacht schlief ich noch drüber, dann verfasste ich eine E-Mail in der ich meinen Austritt aus der Gruppe bekanntgab. Das Ganze passierte ohne Groll, ohne Enttäuschung aber auch ohne das schlechte Gewissen, andere im Stich gelassen zu haben. Sind wir ehrlich, niemand ist unersetzlich… Ich für meinen Teil bin jedenfalls glücklich das Muster durchbrochen und mich um mein Wohlbefinden aber auch um meinen inneren Frieden gekümmert zu haben.

Journale Dich zu Deinem Content

Diesen Online-Kurs veranstaltete Bianca Fritz Anfang Januar. Ob das was für mich ist, so fragte ich mich. Wissen kann man es nur wenn man es ausprobiert – uns so habe ich mich, wenn auch innerlich zögernd, angemeldet.

Jeden Morgen fanden wir eine Aufgabe in unserem elektronischen Briefkasten, die wir per Hand in unserem Notizbuch erledigen sollten. Ja, per Hand, nicht auf der Computertastatur! Die Aufgaben reichten vom freien Schreiben über die Beantwortung von Fragen bis hin zum Verfassen von fiktiven Briefen zu einem bestimmten Thema. In den dazugehörigen Onlinetreffen lernten wir die dazugehörige Theorie hinter den verschiedenen Methoden.

Arbeiten und dabei Hund kuscheln. Gibt es was schöneres?

Es erstaunte mich, wie leicht mir die Aufgaben fielen und wie leicht das Schreiben von der Hand ging. Der große Unterschied zwischen freiem Schreiben und dem Schreiben für ein bestimmtes Thema war bei mir, dass mir beim freien Schreiben eher die zu erledigenden Aufgaben klar wurden, während bei den Themenaufgaben viel mehr jene Punkte zu Tage traten, über die ich schreiben und veröffentlichen konnte.

Interessant fand ich besonders das Konzept des „Shitty first draft“ – also der erste beschissene Entwurf. Wobei man das Wort shitty nicht so wörtlich nehmen muss. Der erste Entwurf ist nicht zwangsläufig beschissen, aber in der Regel durchaus überarbeitungswürdig. Was mir dabei aufgefallen ist: Wenn ich diesen „Shitty first draft“ per Hand schreibe – dann wird er besser, sogar bei Blogbeiträgen und die Überarbeitung kommt automatisch beim Abtippen in den Computer. Interessanter Weise finde ich leichter die richtigen Worte, wenn ich per Hand schreibe. Das mag daran liegen, dass ich mit der Tastatur wesentlich schneller schreibe als denke, während es mit dem Stift genau andersherum ist. Jedenfalls habe ich jetzt angefangen alles von Hand vorzuschreiben. Meiner Luna gefällt das sehr, denn mit Stift und Block kann man auch auf der Couch arbeiten was meinem Kampfkuschler sehr gefällt.

Auf Schusters Rappen

Ja, ich wandere gerne. Für mich ist es Freiheit pur allein oder in Begleitung über Wiesen und Felder, durch Wald und Flur zu streifen, Neues zu entdecken und meine Grenzen auszuloten. Wenn ich auch meinen Vorsatz: Eine Wanderung pro Woche im Januar nicht umsetzen konnte, so war ich doch immerhin zweimal unterwegs.

St. Rochus

Die erste Wanderung führte mich von St. Rochus in Großgressingen (Lkr. Ebrach) zum Winkelhof und wieder zurück. Apropos Winkelhof: Einer der Höfe gehört der Abtei Münsterschwarzach und vor langen, langen Jahren war ich dort als Begleitung fürs Ministrantenwochenende. Dieses Wochenende ist mir gut in Erinnerung: Wir spielten Schnauz, ein Würfelspiel bei dem es dabei geht, möglichst geschickt zu bluffen und wir sangen gemeinsam am Lagerfeuer mit Gitarrenbegleitung. Ich glaube, ich konnte damals sämtliche Charts rauf und runter grölen… Aber ich schweife ab…

Highlights unserer Wanderung waren neben dem Winkelhof und der St. Rochuskirche zweifelsohne das sich daneben befindliche Siechenhaus, das bereits im Jahre 1594 erbaut wurde.

Ein alter Pferdeschlitten lädt zur Rast ein

Die zweite Wanderung führte uns in den Spessart. Ausgehend von Bischbrunn durchwanderten wir den Wald. Gleich zu Anfang sprang mir ein Schlitten in die Augen, der in eine Raststätte für müde Wanderer umgebaut worden war. Anschließend öffnete ich meine Märchenaugen und ging langsam und aufmerksam die Wege entlang. Was man da nicht alles entdecken kann! Viel mehr, als wenn man durch Wald und Flur hetzt oder sich laut lärmend miteinander unterhält. Bei dieser Wanderung sprang mir ein mit Moos bewachsener Baustumpf ins Auge auf denen viele Pilze standen. Sagt doch mal selbst, sieht das nicht aus wie eine kleine Feen- oder Wichtelsiedlung?

Märchenhafter Januar

Selbstverständlich gab es auch im Januar so manch‘ Märchenhaftes zu erleben. Den Anfang machten zwei Anfragen einer Erzählkollegin, die sich gut mit den Worten: „Hast Du Lust auf ein Abenteuer“ zusammenfassen lassen.

Und natürlich habe ich Lust auf Abenteuer – grundsätzlich und immer. Hätte ich keinen angeborenen Herzfehler samt Pulmonaler Hypertonie, ich wäre wohl diejenige, die mit dem Rucksack durch die Welt tingeln würde. So aber bleiben mir nur die größeren und kleineren Abenteuer in meiner Umgebung.

Beim ersten Abenteuer ging es ums Märchenerzählen bei einer Planwagenfahrt, beim zweiten um die Idee eines Märchenfestivals irgendwo in Mecklenburg-Vorpommern. Logischerweise habe ich bei beidem „ja“ gesagt und freue mich jetzt daran, wie es langsam Gestalt annimmt.

Dann durfte ich auch im Januar wieder in der Kiliani-Klinik in Bad Windsheim die Patienten mit meinen Märchen erfreuen und am 26. Januar hieß es dann bei Märchen im Turm: Märchenfedern zu verschenken.

So schön war unsere Deko bei Märchenfedern zu verschenken

Den Abschluss bildete am 31. Januar ein Besuch bei Reingard Fuchs und ihren „Märchen am Ofenfeuer“. Zu dieser Märchenerzählreihe lädt die Erzählerin sich immer zwei miterzählende Gäste ein. Diesen Abend durfte ich zusammen mit Iris Wehlte und Reingard Fuchs unter dem Motto: „Liedzauber“ gestalten. Wie schön, dass mir als großer Irlandfan ein Irisches Märchen zu dem Thema einfiel und ich „Der Pfeifer und der Puka“ erzählen konnte. Es war ein wundervoller Abend, tja, leider leider hab ich dabei aber was vergessen…

Brigid’s Cross -hergestellt aus Stroh

Im Vorfeld hatte ich einige Brigid‘s Crosses hergestellt – die Wahlweise auf die keltische Göttin Brigid – oder – die christliche Heilige Brigid von Kildare zurückkehren. Erstere ist stark mit dem keltischen Fest Imbolc verwoben ist, das man am ersten Februar feiert, zweitere hat ihren Ehrentag im katholischen Heiligenkalender ebenfalls am ersten Februar. Über die Hintergründe möchte ich mich jetzt nicht auslassen, denn darum soll es hier nicht gehen.  Jedenfalls dachte ich, es wäre doch eine nette Idee unseren Zuhörern so ein Kreuz mit nach Hause zu geben, als Erinnerung an den Abend. Blöd nur, dass ich sie in meiner Tasche vergaß und sie daher alle wieder mit nach Hause schleppte… Was ich jetzt mit ihnen mache? Noch keine Idee – schlimmsten Fall aufheben bis ins Jahr 2023 😉

Jahresrückblick 2022

Leben ist das was passiert während du fleißig dabei bis andere Pläne zu schmieden

Dieser Satz, der meines Wissens von John Lennon stammt, ist eine gute Zusammenfassung meines Jahres 2022. Ich war fleißig dabei Pläne zu schmieden, kam ein Stück voran und dann grätschte mir das Leben wieder dazwischen. Tja, ein anderes Sprichwort heißt: Der Mensch denkt, Gott lenkt – und in meinem Fall nicht immer in die von mir gedachte Richtung. Zumindest fühlte es sich während des Jahres so an und an manchen Punkten war es ganz sicher so. Trotzdem muss ich, wenn ich jetzt alles Revue passieren lasse, sagen: Im Grunde war es trotz Höhen und Tiefen ein gutes Jahr.

Am Jahresübergang 2021/2022 war ich nicht diejenige, die groß Bilanz zog oder gar Pläne fürs neue Jahr schmiedete. Sicher den ein oder anderen guten Vorsatz gibt es immer, so die üblichen Dinge wie mehr Bewegung oder gesünderes Essen. Auch beruflich habe ich mir zwar das ein oder andere halbherzig vorgenommen, aber halt eben halbherzig. Das lag viel an Corona, denn ich misstraute der Lage und überlegte, wann die Politik sich das nächste ausdachte um den Künstlern das Leben schwer zu machen. Nein, ich bin kein Coronaleugner, ganz sicher nicht, gehöre ich als Herz- und PH-Patient doch zur definierten Hochrisikogruppe. Trotzdem erschienen mir manche Maßnahmen – wie soll ich sagen – überzogen. Das führte dazu, dass ich vorsichtshalber mal schon gar nichts plante und mich darauf festlegte, alles spontan durchzuführen, wenn die Coronazeichen auf grün standen. Das ging so ein bisschen nach hinten los, denn ich habe im Laufe des Jahres festgestellt, dass ich die langfristigen Planungen sehr wohl brauche – sonst wird es einfach nix mit selbst organisierten Auftritten, dann verschwinden gute Ideen für Workshops und Kurse tief in der Schublade und werden nicht hervorgezogen und ausgearbeitet. Für 2023 habe ich mir fest vorgenommen, diesmal soll es besser werden. Davon aber mehr am Ende des Beitrags.

Jetzt lade ich Euch erst einmal herzlich ein mit mir einen Blick zurück ins Jahr 2022 zu werfen.

Heikes-Maerchenwelt.de

Gar nicht wirklich lange nachdem ich mich 2010 als Erzählerin beim Finanzamt angemeldet hatte, war mir klar: Ich brauche eine Website. Nur blöd, wenn man keine Ahnung vom Programmieren hat und auch keine Lust einen Webdesigner zu beauftragen. Was also war möglich? Klar, ein Baukastensystem musste dann eben reichen. Am Anfang war ich damit auch wirklich zufrieden. Zwar bot mir das Baukastensystem nicht sonderlich viele Möglichkeiten, aber da ich die Homepage zu jener Zeit auch eher als Visitenkarte im Netz betrachtete war das Gebotene für mich absolut ausreichend. Mit der Zeit aber merkte ich: Das alles schränkt mich viel zu sehr ein. Da warteten noch einige Ideen darauf, auf der Website mit aufgenommen zu werden – doch mit dem Baukastensystem war das nicht umsetzbar, keine Chance. So beschloss ich im Januar, dass etwas Neues hermuss. Eine neu aufgesetzte Website, die nicht so einschränkt wie das Baukastensystem das ich nutzte, das aber auch genügend Möglichkeiten für Nichtprogrammierer wie mich bot. So landete ich schließlich bei WordPress. Hier gibt es viele – für meinen Geschmack schon zu viele -Templates, die man als Grundlage für die eigene Seite verwenden kann. Einerseits ist das Programm durchaus intuitiv nutzbar, andererseits muss ich zugeben: Es ist so komplex, dass es mich fast erschlagen hätte. Gar nicht so einfach, sich da durchzufuchsen… Aber nach einigen angesehenen Tutorials, Lesen von Anleitungen und Hilfeseiten machte ich mich daran, die Seite Stück für Stück zu erstellen. Es dauerte einige Wochen, doch dann erstrahlte die Website im neuen Glanz. Sicher, manches ist nach wie vor verbesserungswürdig, aber ich bin trotzdem stolz auf mich, dass ich es geschafft habe sie ganz allein zu erstellen.

Der Wortschmied von Lauf

Es muss Anfang des Jahres gewesen sein, als mich die Ausschreibung zum Erzählwettbewerb „Der Wortschmied von Lauf“ erreichte. Um sich zu bewerben sollte man ein Video mit einem frei erzählten Märchen in der Länge von maximal sieben Minuten einsenden. Eine Weile überlegte ich hin und her. Sollte ich mich bewerben? Ich zögerte ein wenig. Einerseits reizte mich das Abenteuer etwas völlig Neues auszuprobieren, denn ich hatte nie vorher ein Video von mir beim Erzählen aufgenommen. Andererseits weiß ich von anderen Gelegenheiten, dass ich die Interaktion mit dem Publikum brauche, dass ich super erzählen kann, wenn ich ihre Stimmung, ihre Mimik aufnehmen kann, dass mir es mir aber andererseits sehr schwer fällt zu erzählen, wenn ich die Gesichter meiner Zuhörer nicht wenigstens vage wahrnehmen kann. Allerdings habe ich in Zeiten von Corona Erfahrungen mit dem Onlineerzählen sammeln können – und zu meiner eigenen Überraschung funktionierte das wunderbar. Also war es vielleicht doch ein Versuch wert, wenn vielleicht nicht mit dem Ziel einen Preis zu gewinnen, so zumindest mit dem Anspruch an mich selbst meine eigene Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu wagen.

Doch als so einfach stellte sich es nicht heraus. Ich besitze weder eine Videokamera, noch fand ich einen Raum in meinem Haus, in dem eine Wand sich als Hintergrund für die Aufnahme eignete. Mein Handy macht leidlich gute Videos, das wäre also eine Alternative, doch einen passenden Hintergrund konnte ich nicht aus dem Hut zaubern. Draußen in der freien Natur traute ich es mir nicht zu, fürchtete ich doch, dass die Hintergrundgeräusche zu stark waren. Also verschwand die Idee mich zu bewerben in der Schulblade. Da wäre sie auch geblieben, hätte meine Erzählkollegin Bettina nicht kurz vor Ende der Abgabefrist angerufen und nachgefragt was denn jetzt sei, ob ich am Wettbewerb teilnehme oder nicht. Auf meine Erklärung warum es nichts wird, bot sie mir an zu ihr zu kommen und bei ihr das Video aufzunehmen.

So kam es, dass ich mich einen Tag vor Abgabeschluss auf den Weg zu ihr begab. Im Gepäck hatte ich ein Märchen, das ich schon sehr oft erzählt habe und von dem ich weiß, dass es bei meinen Zuhörern gut ankommt. Jetzt müsst ihr wissen, ich trage jedes Märchen, das ich lerne mit Zeitangabe in eine Liste ein und dieses Märchen dauert laut meiner Eintragung sechs Minuten. Es eignete sich also perfekt für die Aufnahme – dachte ich jedenfalls. Nun hatte ich in den Tagen vorher das Märchen zwar fleißig geprobt, nur die Zeit abermals zu stoppen, das habe ich vollständig versäumt. Hätte ich das nur mal gemacht… Ich weiß ja, ich als freie Märchenerzählerin brauche meist ein wenig länger als die Zeit, die in meiner Liste steht, aber dass die Zeitangabe und die tatsächliche Erzählzeit in diesem Fall so weit auseinander klafft hätte ich nicht gedacht. Es half nichts, es war viel zu lang und sämtliche Versuche es sinnvoll zu kürzen schlugen fehl. Was nun? Aufgeben? Am folgenden Tag war der letzte Abgabetermin, es blieb also keine Zeit sich ein zweites Mal zu treffen.

Glücklicherweise besitze ich in der Zwischenzeit ein großes Repertoire und so fand ich nach einigen Versuchen ein geeignetes Märchen, das ich dann so gut es eben ad hoc möglich war, vor laufender Kamera erzählte. Dieses Video schickte ich dann am nächsten Tag ein.

War ich nun unter den zehn besten Einsendungen, die im Oktober nach Lauf eingeladen wurden um dort zu erzählen? Nein, das war ich nicht, aber das habe ich auch gar nicht erwartet. Meine Motivation war in erster Linie raus aus der Komfortzone und etwas wagen, sowie etwas Neues ausprobieren. Ich bin nicht enttäuscht, sondern Stolz auf mich! Ich traute mich den Augen einer Jury zu stellen, etwas, mit dem ich durchaus meine Probleme habe…

Glücklicherweise ist Lauf von mir aus nicht völlig aus der Welt und so machte ich mich im Oktober auf um im Publikum sitzend den Geschichten zu lauschen und mitzuentscheiden, wer den Titel „Wortschmied von Lauf“ mit nach Hause nehmen darf. Im Jahre 2024, so wurde angekündigt, werde die Veranstaltung erneut stattfinden und ich habe jetzt schon beschlossen: Ich werde mich wieder bewerben – diesmal bereite ich allerdings ein Märchen vor, das ganz sicher in die Zeitangabe passt.

Urlaub im Frau Holle Land

Für ein oder zwei Woche breche ich aus meinem Leben aus, lassen Mann, Kind und Hund zurück und fahre allein in Urlaub. Mindestens einmal im Jahr nehme ich mir diese Auszeit. Es ist meine Zeit um die Batterien wieder aufzufüllen. Wandern steht dann ganz oben auf meiner To-Do-Liste, gefolgt vom Erkunden interessanter Plätze.

Nachdem ich meinen geplanten Urlaub im Februar wegen Krankheit absagen musste, reiste ich im Juli ins Frau-Holle-Land in Hessen. Überall dort begegnet uns die Holle, sie ist fest verwoben mit dem Land. Das haben auch die Marketingleute erkannt, weswegen es inzwischen eine ganze regionale Produktline mit der guten Frau Holle gibt.

Besonders angetan hat es mir der Frau Holle Teich der auf der östlichen Seite des Hohen Meißner verwunschen im Wald liegt. Gerade wenn die Dämmerung einsetzt ist es ein besonders magischer Ort, der einen Besuch lohnt. Wenn man Glück hat und alleine ist, kann man auf einer der vielen Bänke sitzen, seine Gedanken schweifen lassen oder vielleicht sogar ein wenig meditieren. Eine Tafel gibt Auskunft über die Holle – und das nicht nur über die Märchenfigur der Brüder Grimm, sondern auch über ihre mythologische Herkunft als große Göttin der Frühzeit. Interessant finde ich auch die Interpretation des bekannten Hollemärchens als Wandel im Jahreslauf, die ebenfalls auf der Tafel zu finden ist. So wird die Blumenwiese mit dem Frühling, der Backofen mit dem Sommer, der Apfelbaum mit dem Herbst und das Schütteln der Betten mit dem Winter assoziiert. Goldmarie tut aus eigenem Antrieb was getan werden muss, was gerade dran ist und wird daher reich belohnt – im Gegensatz zur Pechmarie, die nur nach dem Gold am Ende giert. Eine Weisheit, die wir uns in unserem Leben gut zu Nutze machen können.

Frau Holle ist aber nicht die einzige, der man in dieser Gegend begegnen kann, führt doch auch die Deutsche Märchenstraße durch das Frau-Holle-Land.  So kann man z.B. rund um das Gradierwerk in Bad Sooden-Allendorf Straßenlaternen mit Scherenschnitten aus den bekannten Märchen der Brüder Grimm entdecken oder den Froschkönig am Brunnenrand.

Leider war es in dieser Woche sehr heiß, so dass ich nicht annähernd so viel gesehen und vor allem nicht annähernd so viel gewandert bin, wie ich dies normalerweise tue. Trotzdem habe ich natürlich die ein oder andere Ruine besucht, doch es gibt noch so viel mehr zu sehen und zu erkunden. Daher habe ich beschlossen, dass ich sicher noch einmal wiederkommen werde. Vielleicht wenn er Mohn blüht, der in dieser Gegend großflächig angebaut wird. Der Mohn gilt als Symbol für Fruchtbarkeit, daher wundert es wenig, dass Frau Holle – dem Mythos nach – den Mohn besonders gern haben soll, hieß es doch früher, die Kinder kämen aus dem Hollenteich, wie der Frau-Holle-Teich in alten Zeiten genannt wurde.

Auf der Suche nach dem Glück

Wenn Menschen miteinander eine Gruppe bilden, so bleibt es nicht aus, dass unterschiedlichste Charaktere aufeinandertreffen. Reibereien sind da vermutlich vorprogrammiert, ich kenne kaum eine Gruppe bei der Friede-Freude-Eierkuchen herrscht. Problematisch wird das ganze aber, wenn sich einige nicht mehr wohlfühlen. Spätestens dann wird es Zeit sich darum zu kümmern.

Genau aus diesem Grund machte sich ein Großteil unserer Märchenerzählerinnen auf den Weg nach Pappenheim, um dort gemeinschaftlich nach dem Glück, das uns irgendwie abhandengekommen war, zu suchen.

Doch wie stellt man das an? Im Märchen schnappt sich der Held oder die Heldin den Wanderstab, packt Proviant ein und marschiert munter los sein Glück zu suchen. Tja, und weil es eben ein Märchen ist, findet er oder sie es selbstverständlich. Im wirklichen Leben hilft es nicht wirklich die Wanderschuhe zu schnüren und munter drauf los zu marschieren. Aber das sich aufmachen um den anderen mit Offenheit, Toleranz und Wohlwollen zu begegnen, das zeigt uns einen Weg zum gemeinsamen Glück. Einer der Schwierigkeiten ist aus meiner Erfahrung folgendes: Wie gelingt es die Gruppe so zu leiten, dass ein Austausch möglich ist bei dem jeder frei seine Meinung sagen kann, nicht unterbrochen wird und es wegen dem Gesagten zu keinem Streit kommt. Da ich just vorher für eine andere Gruppe eine Zukunftswerkstatt entworfen hatte, bot ich an diese so zu modifizieren, dass sie auf unsere Bedürfnisse passen. Die anderen waren einverstanden und so machte ich mich ans Werk.

In unserem Tagungsraum angekommen packte eine Märchenerzählerin zunächst ein Stimmungsbarometer aus, auf der jede ihre momentane Stimmung anzeigen konnte. Dieses Barometer begleitete uns durch den Tag und es war schön zu sehen, dass sich die Stimmung der Teilnehmer langsam aber sicher verbesserten.
Nun ging es an meine Zukunftswerkstatt, die im Grunde nur aus sechs Fragen bestand, die ich nacheinander stellen wollte. Das Prinzip war sehr einfach: Ich stelle eine Frage und gebe Zeit diese schriftlich für sich zu beantworten. Anschließend wurden die Antworten laut vorgelesen, wenn nötig erklärt und ich schrieb Antwort für Antwort auf eine Flipchart. Dann teilte ich Klebepunkte aus und jeder pappte hinter die Antwort, die ihm wichtig war einen Punkt, unabhängig davon, ob man die Antwort selbst eingebracht hatte oder ein anderer. Meine erste Frage lautete: „Was bedeutet Glück für mich?“ – die zweite „Was brauche ich Was brauche ich um in der MÄRCHENERZÄHLEREI glücklich zu sein – oder noch glücklicher zu werden?“ – Zu mehr kamen wir nicht, denn es stellte sich heraus dass es viel länger dauerte, die Fragen zu beantworten und jeder einzelnen den nötigen Raum zu geben, als ich gedacht hatte. Das war aber kein Problem, denn es stellte sich schnell heraus, dass wir viele, viele Übereinstimmungen hatten und Übereinstimmungen sind immer eine gute Basis für die Zusammenarbeit.

Anschließend spielten wir ein Spiel um uns näher kennenzulernen. Jede sollte drei Geschichten über sich erzählen: eine wahre, eine falsche und eine dritte, die wahr oder falsch war und die Gruppe durfte erraten, welche Geschichte wahr war. Ich bin kein Freund von Kennenlernspielen, doch ich muss sagen, es war lustig, unterhaltsam und informativ zugleich. Sollte ich nochmal in die Verlegenheit kommen, ein Kennenlernspiel vorzubereiten, so steht dieses ganz oben auf meiner Liste. Nach dem Abendessen verabschiedete ich mich, während der Rest der Gruppe über Nacht blieb. Am anderen Morgen wartete ein Kurs auf mich, der vom Veranstalter leider auf dieses Wochenende verlegt wurde…

Zurückblickend kann ich sagen: „Welch ein Glück, dass wir uns aufmachten das Glück zu suchen!“ Viel ist an jenem Wochenende geschehen das unsere Zusammenarbeit auf eine glücklichere Basis hob.

Bloggen oder nicht bloggen – das ist hier die Frage

Märchen frei und lebendig erzählen ist das eine, Sichtbarkeit im Netz das andere – und während ich das eine gut kann, sieht es bei dem anderen ein wenig mau aus. Zwischen dem „Ich weiß ich muss sichtbarer werden“ und der Umsetzung selbst klafft bei mir eine ziemliche Lücke. Woran es liegt? Da gibt es mehrere Gründe, die größten aber sind „Wie fang ich es an?“ „Woher nehme ich die Themen“ und mein Perfektionismus. Ich gehöre einfach nicht zu den Menschen, die einfach irgendetwas posten, nur damit ein Beitrag auf Instagram oder Facebook erscheint. Während ich mir nun den Kopf zerbrach, wie ich das mit dem Sichtbarwerden schaffen kann, sah ich auf Instagram einen Post über die Teilnahme an der boomboomblog Challenge 2022, wenig entdeckte ich einen zweiten Beitrag über die Challenge. Neugierig geworden forschte ich nach und fand die Organisatorin Judith Peters und begann ihr zu folgen.

Im September lud sie zu einer weiteren Challenge ein, dem rapid-blog-flow und obwohl ich noch nie gebloggt hatte und mir auch alles andere als sicher war, ob ich das kann, sprang ich ins kalte Blogwasser und meldete mich an. Besonders angetan hatte es mir ihr Motto: „Blog like nobody’s reading.“ Schreib, als wenn es keine liest. Das nimmt ziemlich Druck raus finde ich. Wenn niemand liest, was ich da verzapfe, dann muss ich mich auch nicht mit meinem Perfektionismus herumärgern. Worauf also warten?

Im Laufe der Blogchallenge #rapidblogflow2022 schrieb und veröffentlichte ich meinen ersten Blogbeitrag „Heike ganz privat“. Mehr noch, ich begriff während dieser Tage, wie viel ich in Wahrheit zu erzählen habe. Die Ideen für weitere Blogbeiträge sprudelten nur so aus mir heraus. Klar, dass ich mir vornahm auch nach Beendigung von rapidblogflow fleißig weiter zu bloggen. Ein Beitrag pro Woche wäre sinnvoll, so lernte ich und gebe gleich zu, ich wäre mit der Hälfte völlig zufrieden gewesen. Ich kenne mich gut genug um zu wissen, einen Blogartikel pro Woche schaffe ich nicht, einer alle zwei klang für mich zumindest nach möglich. Naja, wie das Leben so spielt, es blieb bei dem Vorsatz regelmäßig zu bloggen. All zuviel habe ich nicht gebloggt im vergangenen Jahr. Aber: Aufgeben gilt nicht! Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weiterbloggen.

Was sonst noch los war:

Ausflug nach Ebenhausen im Landkreis Bad Kissingen zur Troll-igen-Riedelgrube, einem kleinen Erlebnisweg mit Werken des schwedischen Märchenillustatoren John Bauer, dessen Vater einst von Franken nach Schweden auswanderte.

Auf einer der vielen Wanderungen aufgenommen… Ich komme einfach an keinem Spielgerät vorbei… Macht nichts, das innere Kind freut sich.

Mindestens einmal im Jahr fahre ich zum Druidenhain nach Wohlmannsgesäß, ich liebe diesen magischen, verwunschenen Ort. Auch wenn ich weiß, dass die Felsformationen natürlichen Ursprungs sind, verzaubern sie mich.

Seit vielen Jahren „jage“ ich Osterbrunnen in der fränkischen Schweiz. Dieses Jahr habe ich sogar zur Zeit der Osterbrunnen Urlaub unterhalb von Burg Rabenfels gemacht.

Natürlich war nicht nicht nur Osterbrunnen jagen, sondern auch wandern. Dabei entdecke ich immer wieder Gesichter und Wesen in den Steinen. Entdeckt ihr es auch?

Darf ich vorstellen? Die Riesen in der Riesenburg. Die Riesenburg habe ich ebenfalls während meinem Urlaub in der Fränkischen Schweiz besucht.

Schlossparktage in Castell – und ich war als Erzählerin mit dabei.

Bei meinem zweiten Urlaub für mich fand ich gleich am Ankunftstag die Küchenmaisterey im Ratskeller von Allendorf. Für mich als Mittelalterfan natürlich der Hammer! Logisch, dass ich nicht nur einmal dort speiste.

Eine der Laternen mit Scherenschnitt vor dem Gradierwerk in Bad Sooden-Allendorf.

Freu: Im Juli bekam ich meine Zertifikatsbescheinigung für die Grundlangenqualifikation Erwachsenenbildung. Fünf Seminare habe ich dafür besucht.

Familienurlaub im Werra-Park in Thüringen. Dies war unser Urlaubsdomizil.

Dieser Geselle begegnete uns auf dem Sagen- & Märchenpfad bei Neuhaus am Rennsteig.

Happy birthday to me… Im Urlaub wurde ich dann mal wieder ein Jahr älter… Macht aber nix, denn ich bin stolz darauf, dass ich so alt werden durfte. Manch anderem mit meiner angeborenen Herzerkrankung war das nicht vergönnt. Natürlich haben wir den Tag auch zum Wandern genutzt und zur Mittagsrast gab es ein leckeres Radler.

Märchenabend in Nürnberg bei Märchen im Turm: Etwa viermal im Jahr kann man mich dort finden. Im September war unser Thema Goldflimmern.

Das Schild am stillen Örtchen auf der Ruine Henneberg – für die Weibsleut eine Henne, für die Mannen einen Hahn.

An der Wintersonnwende war ich in Albertshofen bei Heilarbeit Uhl zum Erzählen am Lagernfeuer eingeladen. Es war ein wunderschöner Abend.

Ausblick auf 2023

  • Der Märchenkurs, der mir schon lange im Kopf herumschwirrt, soll endlich das Licht der Welt erblicken.
  • Nachdem die Corona Maßnahmen soweit alle gefallen sind möchte ich vermehrt Märchen in meinem Märchengarten anbieten.
  • Eine Reihe märchenhafter Abenteuer wartet auf mich, darunter Erzählen bei einer Planwagenfahrt und ein Märchenfestival.
  • Außerdem habe ich mir vorgenommen wieder an die VHS heran zu treten, um auch dort Märchenkurse anzubieten.
  • Selbstverständlich möchte ich auch 2023 meine persönliche Auszeit nehmen und allein in den Urlaub fahren zum Aufladen meiner Batterien.
  • Ein bis zwei Familienurlaube soll es natürlich auch geben.
  • Darüber hinaus nehme ich mir vor einmal in der Woche eine Wanderung zu unternehmen, oder wenn das Wetter nicht mitspielt ein Tag für kleine Abenteuer.
  • Für bessere Sichtbarkeit will ich mehr bloggen und regelmäßiger in den Sozialen Medien aktiv sein.

Mein Motto für 2023:
Mit Leichtigkeit und Freude

Rückblick September 2022

Kiliani-Klinik – Stadtverführungen Nürnberg – Rapid-Blog-Flow – Workshop Kulturzeichen 2023 – Märchen im Turm: Goldflimmern

Der September stand ganz im Zeichen der Märchen. Angefangen hat alles mit meinem Termin in der Kiliani-Klinik in Bad Windsheim, wo ich einmal pro Monat im Abendprogramm der Reha-Klinik auftreten darf – und das schon seit vielen Jahren. Ich freue mich jedes Mal wieder von Neuem darauf, die Menschen dort eine Stunde lang in eine andere Welt entführen zu dürfen. Doch der September hielt noch viel mehr Märchenhaftes für mich bereit.

Stadtverführungen Nürnberg

Das Wochenende vom 16. bis 18. September stand in Nürnberg ganz im Zeichen der Stadtverführungen. Verwandlung war das Thema – und Märchen können da viel dazu erzählen. Also ein nahezu ideales Thema für mich.
Am Samstag und am Sonntag war ich wieder als Stadtverführerin unterwegs. Mit meiner Erzählkollegin Bettina von Hanffstengel erzählte ich am Samstagabend im Spittlertorgraben bei Märchen in Turm davon wie Musik verwandelt, wie Liebe verwandelt und wie man sein Schicksal verwandelt.

Am Sonntag gab es das gleiche Programm noch einmal, diesmal als Spaziergang in der Rechenberganlage, ganz in der Nähe der Sternwarte. Haken daran: Das Wetter. Es stürmte und regnete – dass es kalt war, brauche ich wahrscheinlich nicht extra betonen. Sprich, für eine Führung im Freien das denkbar ungeeignetste Wetter, das man sich vorstellen kann.

Als ich mich auf von Mainstockheim aus auf den Weg machte, befürchtete ich das Schlimmste – nämlich – dass niemand kam, um uns zu Lauschen. Doch ich wurde eines Besseren belehrt! Im Durchschnitt fünf märchenbegeisterte Zuhörer fanden sich bei uns ein und trotzten Wind und Wetter! Und sie hielten bei uns aus, teilweise bei nicht nur einer, sondern bei zwei Führungen!

Und, typisch für einen Künstler, mein Herz war voller Glück! Ja, bei schönem Wetter wären sicher mehr Menschen gekommen, aber alle die da waren, wollten uns hören und es gefiel ihnen gut genug, dass sie trotz Wind und Wetter bei uns ausharrten und sich von unseren Märchen verzaubern ließen. Denn obwohl man natürlich auch als Künstler Geld zum Leben braucht, gibt es nichts Schöneres für mich, als wenn ich spüre, dass ich die Herzen der Menschen erreichen kann.

Nette Geschichte am Rande: Als ich via Bahn auf dem Weg nach Nürnberg war, saß ich nicht weit von einer Gruppe, die trotz Regen zum Oktoberfest nach München wollte. Spontan wie sie unterwegs waren, hatten sie nicht alle die notwendige Maske für den Zugverkehr eingepackt. Was ein Glück, dass ich mehr als nur eine eingepackt hatte. Aus meinem Angebot ihnen aus der Patsche zu helfen, wurde ein launiges Gespräch und als wir in Nürnberg ausgestiegen bin, wurde ich per Handschlag verabschiedet. Ich gebe zu: So mag ich das Fahren mit der Deutschen Bahn.

Rapid-Blog-Flow

Seit einiger Zeit überlege ich, wie ich meine Sichtbarkeit erhöhen könnte – und da flatterte mir der Rapid-Blog-Flow von sympatexter über den Weg. Bloggen und ich? Widersprach sich das nicht? Ich, die immer darauf aus war, einen möglichst großen Abstand zwischen sich und der Online-Welt zu halten? Ich, die immer darauf bestand, dass ich eben kein gläserner Mensch sei, bei dem alles nach außen getragen werden müsse?

Gleichzeitig weiß ich natürlich, dass man – sofern man gesehen und wahrgenommen werden will – narürlich nicht drumherum kommt, regelmäßig etwas zu posten; dass ich natürlich etwas tun muss, wenn ich wahrgenommen werden will.

Also habe ich zweimal kräftig geschluckt und mich dann für den Online-Wirkshop (nein, kein Rechtschreibfehler 😉) angemeldet habe. Und was soll ich sagen – ich habe tatsächlich das gemeinsame Thema (Funfacts über mich) verbloggt, wenn auch mit ein paar Tagen Verspätung. Und ich habe mir vorgenommen, jede Woche – oder zumindest alle zwei Wochen – einen Blogartikel zu veröffentlichen.

Im Keltischen gibt es den Ausdruck „Auf ein Jahr und einen Tag“ und genau das habe ich mir vorgenommen: Auf ein Jahr und einen Tag. Genauso lange will ich den Versuch des regelmäßigen Bloggens wagen. Wenn es dann läuft, weil ich im Flow bin, umso besser. Wenn nicht, nun, dann hake ich es unter dem Wort Erfahrung ab… Seid also gespannt auf das, was ich Euch zu Erzählen habe.

Kulturzeichen

Vor Corona gab es in Kitzingen die sogenannten Kulturzeichen. Künstler, die zu einem bestimmten Thema über einen bestimmten Zeitraum hinweg ihre Kunst zeigen konnten. So gab es z.B. 2017 die Wasserzeichen, bei denen ich auf der Mainfähre ChrisTina in Mainstockheim Märchen erzählt habe.
Jetzt soll es eine Neuauflage geben und das Regionalbüro Kitzingen hat alle Künstler, die sich bisher eingebracht haben, am 23. September zu einem Workshop geladen, bei dem die Rahmenbedingungen für die Kulturzeichen erörtert wurden.

Der Workshop war interessant, nicht nur, was die Kulturzeichen angeht, sondern auch, was alles Künstlerische in der Region Kitzingen angeht. So habe ich erfahren, dass es seit einiger Zeit ein Netzwerk Kultur Kitzingen gibt, indem sich Kulturschaffende der Region zusammengeschlossen haben.

Außerdem gibt es die Möglichkeit sich im Künstlerportal des Landkreises Kitzingen anzumelden – eine der Aufgaben für Oktober für mich.

Märchen im Turm: Goldflimmern

Zunächst stand der Tag unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen…

Wie gewohnt machte mich auf den Weg nach Nürnberg – im vollen Gewand im Zug. Ich liebe es, voll gewandet Zug zu fahren und so für Gesprächsstoff zu sorgen 😉 – die Blicke die man erntet sind einfach wundervoll.

Weit bin ich nicht gekommen, nur eine einzige Station, dann hieß: Stellwerkstörung, Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verschoben. Jetzt ist das schon von sich aus nicht gerade toll, wenn man auf unbestimmte Zeit festsitzt, doch in diesem Falle war es richtig mies: Da ich die letzte bei den Stadtverführungen im Turm war und gut eine Woche später wieder dabei sein würde, nahm ich die Schlüssel für den Turm mit nach Hause… Da saß ich nun im Zug, der nicht mehr weiterfuhr und grübelte. Was sollte ich jetzt tun? Kam ich nicht nach Nürnberg würde es an diesem Abend wohl auch kein Märchen im Turm geben, denn die Schlüssel befanden sich in meinem Rucksack. Das alles stresste mich ziemlich und ich fühlte mich ordentlich unter Druck. Das wäre übrigens gar nicht nötig gewesen, da meine Erzählkollegin Reingard Fuchs einen Zweitschlüssel besaß und netter Weise zum Turm kam, um aufzuschließen.

Ich selbst habe nach ein paar Minuten meinen Mann angerufen, damit er mich abholt. Anschließend bin ich, statt mit der Bahn, mit dem Auto nach Siegelsdorf gefahren, wo mich Märchenerzählerin Zorica Otto abholte und mit nach Nürnberg nahm.

Natürlich kamen wir viel später als ursprünglich geplant im Turm an und die Aufregung war entsprechend groß. In aller Hektik stellten wir Tische und Stühle, verhingen Bilder und gestalteten den Märchentisch. Gerade noch rechtzeitig bevor die Besucher kamen.

Jetzt konnte es los gehen und – für mich übrigens typisch – in dem Moment fielen alle Anspannungen von mir ab.

Es war ein wunderschöner Abend mit reichlich Märchen und Sagen, einem wundervollem Publikum und ich glaube, wir sind an diesem Tag alle bereichert nach Hause gefahren.

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