Rückblick September 2022

Kiliani-Klinik – Stadtverführungen Nürnberg – Rapid-Blog-Flow – Workshop Kulturzeichen 2023 – Märchen im Turm: Goldflimmern

Der September stand ganz im Zeichen der Märchen. Angefangen hat alles mit meinem Termin in der Kiliani-Klinik in Bad Windsheim, wo ich einmal pro Monat im Abendprogramm der Reha-Klinik auftreten darf – und das schon seit vielen Jahren. Ich freue mich jedes Mal wieder von Neuem darauf, die Menschen dort eine Stunde lang in eine andere Welt entführen zu dürfen. Doch der September hielt noch viel mehr Märchenhaftes für mich bereit.

Stadtverführungen Nürnberg

Das Wochenende vom 16. bis 18. September stand in Nürnberg ganz im Zeichen der Stadtverführungen. Verwandlung war das Thema – und Märchen können da viel dazu erzählen. Also ein nahezu ideales Thema für mich.
Am Samstag und am Sonntag war ich wieder als Stadtverführerin unterwegs. Mit meiner Erzählkollegin Bettina von Hanffstengel erzählte ich am Samstagabend im Spittlertorgraben bei Märchen in Turm davon wie Musik verwandelt, wie Liebe verwandelt und wie man sein Schicksal verwandelt.

Am Sonntag gab es das gleiche Programm noch einmal, diesmal als Spaziergang in der Rechenberganlage, ganz in der Nähe der Sternwarte. Haken daran: Das Wetter. Es stürmte und regnete – dass es kalt war, brauche ich wahrscheinlich nicht extra betonen. Sprich, für eine Führung im Freien das denkbar ungeeignetste Wetter, das man sich vorstellen kann.

Als ich mich auf von Mainstockheim aus auf den Weg machte, befürchtete ich das Schlimmste – nämlich – dass niemand kam, um uns zu Lauschen. Doch ich wurde eines Besseren belehrt! Im Durchschnitt fünf märchenbegeisterte Zuhörer fanden sich bei uns ein und trotzten Wind und Wetter! Und sie hielten bei uns aus, teilweise bei nicht nur einer, sondern bei zwei Führungen!

Und, typisch für einen Künstler, mein Herz war voller Glück! Ja, bei schönem Wetter wären sicher mehr Menschen gekommen, aber alle die da waren, wollten uns hören und es gefiel ihnen gut genug, dass sie trotz Wind und Wetter bei uns ausharrten und sich von unseren Märchen verzaubern ließen. Denn obwohl man natürlich auch als Künstler Geld zum Leben braucht, gibt es nichts Schöneres für mich, als wenn ich spüre, dass ich die Herzen der Menschen erreichen kann.

Nette Geschichte am Rande: Als ich via Bahn auf dem Weg nach Nürnberg war, saß ich nicht weit von einer Gruppe, die trotz Regen zum Oktoberfest nach München wollte. Spontan wie sie unterwegs waren, hatten sie nicht alle die notwendige Maske für den Zugverkehr eingepackt. Was ein Glück, dass ich mehr als nur eine eingepackt hatte. Aus meinem Angebot ihnen aus der Patsche zu helfen, wurde ein launiges Gespräch und als wir in Nürnberg ausgestiegen bin, wurde ich per Handschlag verabschiedet. Ich gebe zu: So mag ich das Fahren mit der Deutschen Bahn.

Rapid-Blog-Flow

Seit einiger Zeit überlege ich, wie ich meine Sichtbarkeit erhöhen könnte – und da flatterte mir der Rapid-Blog-Flow von sympatexter über den Weg. Bloggen und ich? Widersprach sich das nicht? Ich, die immer darauf aus war, einen möglichst großen Abstand zwischen sich und der Online-Welt zu halten? Ich, die immer darauf bestand, dass ich eben kein gläserner Mensch sei, bei dem alles nach außen getragen werden müsse?

Gleichzeitig weiß ich natürlich, dass man – sofern man gesehen und wahrgenommen werden will – narürlich nicht drumherum kommt, regelmäßig etwas zu posten; dass ich natürlich etwas tun muss, wenn ich wahrgenommen werden will.

Also habe ich zweimal kräftig geschluckt und mich dann für den Online-Wirkshop (nein, kein Rechtschreibfehler) angemeldet habe. Und was soll ich sagen – ich habe tatsächlich das gemeinsame Thema (Funfacts über mich) verbloggt, wenn auch mit ein paar Tagen Verspätung. Und ich habe mir vorgenommen, jede Woche – oder zumindest alle zwei Wochen – einen Blogartikel zu veröffentlichen.

Im Keltischen gibt es den Ausdruck „Auf ein Jahr und einen Tag“ und genau das habe ich mir vorgenommen: Auf ein Jahr und einen Tag. Genauso lange will ich den Versuch des regelmäßigen Bloggens wagen. Wenn es dann läuft, weil ich im Flow bin, umso besser. Wenn nicht, nun, dann hake ich es unter dem Wort Erfahrung ab… Seid also gespannt auf das, was ich Euch zu Erzählen habe.

Kulturzeichen

Vor Corona gab es in Kitzingen die sogenannten Kulturzeichen. Künstler, die zu einem bestimmten Thema über einen bestimmten Zeitraum hinweg ihre Kunst zeigen konnten. So gab es z.B. 2017 die Wasserzeichen, bei denen ich auf der Mainfähre ChrisTina in Mainstockheim Märchen erzählt habe.
Jetzt soll es eine Neuauflage geben und das Regionalbüro Kitzingen hat alle Künstler, die sich bisher eingebracht haben, am 23. September zu einem Workshop geladen, bei dem die Rahmenbedingungen für die Kulturzeichen erörtert wurden.

Der Workshop war interessant, nicht nur, was die Kulturzeichen angeht, sondern auch, was alles Künstlerische in der Region Kitzingen angeht. So habe ich erfahren, dass es seit einiger Zeit ein Netzwerk Kultur Kitzingen gibt, indem sich Kulturschaffende der Region zusammengeschlossen haben.

Außerdem gibt es die Möglichkeit sich im Künstlerportal des Landkreises Kitzingen anzumelden – eine der Aufgaben für Oktober für mich.

Märchen im Turm: Goldflimmern

Zunächst stand der Tag unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen…

Wie gewohnt machte mich auf den Weg nach Nürnberg – im vollen Gewand im Zug. Ich liebe es, voll gewandet Zug zu fahren und so für Gesprächsstoff zu sorgen – die Blicke die man erntet sind einfach wundervoll.

Weit bin ich nicht gekommen, nur eine einzige Station, dann hieß: Stellwerkstörung, Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verschoben. Jetzt ist das schon von sich aus nicht gerade toll, wenn man auf unbestimmte Zeit festsitzt, doch in diesem Falle war es richtig mies: Da ich die letzte bei den Stadtverführungen im Turm war und gut eine Woche später wieder dabei sein würde, nahm ich die Schlüssel für den Turm mit nach Hause… Da saß ich nun im Zug, der nicht mehr weiterfuhr und grübelte. Was sollte ich jetzt tun? Kam ich nicht nach Nürnberg würde es an diesem Abend wohl auch kein Märchen im Turm geben, denn die Schlüssel befanden sich in meinem Rucksack. Das alles stresste mich ziemlich und ich fühlte mich ordentlich unter Druck. Das wäre übrigens gar nicht nötig gewesen, da meine Erzählkollegin Reingard Fuchs einen Zweitschlüssel besaß und netter Weise zum Turm kam, um aufzuschließen.

Ich selbst habe nach ein paar Minuten meinen Mann angerufen, damit er mich abholt. Anschließend bin ich, statt mit der Bahn, mit dem Auto nach Siegelsdorf gefahren, wo mich Märchenerzählerin Zorica Otto abholte und mit nach Nürnberg nahm.

Natürlich kamen wir viel später als ursprünglich geplant im Turm an und die Aufregung war entsprechend groß. In aller Hektik stellten wir Tische und Stühle, verhingen Bilder und gestalteten den Märchentisch. Gerade noch rechtzeitig bevor die Besucher kamen.

Jetzt konnte es los gehen und – für mich übrigens typisch – in dem Moment fielen alle Anspannungen von mir ab.

Es war ein wunderschöner Abend mit reichlich Märchen und Sagen, einem wundervollem Publikum und ich glaube, wir sind an diesem Tag alle bereichert nach Hause gefahren.

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